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Links zu Leseproben:

08. Mai 2008
Ein Live-Act-Künstler als Homestylist

10. April 2008
Die Haltbarkeit reifer Frauen und linksdrehender Joghurts

13. März 2008
Mit der Verlockung einer Kerze zur Zielgenauigkeit

14. Februar 2008
Männliche Horizonte verändern sich -
in der Horizontalen

27. Dezember 2007
Ein Blick zurück in Schneegestöber
und Egoismus

25. Oktober 2007
Tag der offenen Tür im Krematorium Dortmund

30. August 2007
Ey Alte, pass auf, ey, ich komm
gleich bei Dich bei

08. März 2007
Für den Bischof eine Gebärmaschine

 

 

 

14. Februar 2008
Männliche Horizonte verändern sich -
in der Horizontalen

Wer bin ich? Und wenn ja, wie viele? lautet die Frage, die sich denkende Wesen in einer sogenannten „festen Beziehung“ mehr als einmal stellen. Verliebt, verlobt, vergiss es! Männer wie Stefan Effenberg z.B. müssen sich diese Frage nicht stellen, denn sie haben ihren Vornamen auf ihren Oberarm tätowiert. So weiß mann, wen mann morgens im Spiegel wäscht, Frau Struuunz oder wie die Herzensdame auch immer heißen mag, hat eine Orientierungshilfe im Bett und manche Frauen haben beim Sex ja auch gerne etwas zu Lesen dabei. Männer sind ja auch nie langweilig! Höchstens antiturbulent! Glückliche Paare, wohin man blickt! Ich bin die einzige Nichtgeschiedene in meiner Nähe. Kunststück! Ich habe ja auch nie geheiratet. Das Modell hat mir nicht zugesagt! Bedeutet doch EHE in den meisten Fällen nichts anderes als „Errare Humanum Est“ zu deutsch „Irren ist menschlich“. Es gibt Fehler, die habe ich anderen überlassen. Meine diversen Exe haben sich getröstet. Der eine z.B. mit einer Krankenschwester, weil die Bandscheibe vorfiel, der andere mit einer Steuerberaterin, weil der Pleitegeier kreiste. In der Not frisst der Teufel Fliegen! pflegte meine Großmutter zu sagen. Ob meine Exe bei einer Rohrverstopfung (in der Sanitärkeramik!) eine Klempnerin geehelicht hätten? Männer sind so praktisch! Warum in die Ferne schweifen, wenn die Nachbarin, Sekretärin, Kollegin liegt so nahe?! Hat ER jemals gesagt, sie sei ein Huhn, spießig, albern, kleinkariert, ohne Horizont? Männliche Horizonte verändern sich oft in der Horizontalen, vor allem nach Sichtung der weiblichen Kurven und Kontodaten. Ist das Leben nicht schön? Und weil es so schön ist, eröffnen pünktlich und täglich gegen 22.15 Uhr die Alten im Nachbarhaus den ehelichen Dialog zur Guten Nacht.: ER: “Hör doch mal zu!“ SIE: “Ist ja gar nicht wahr!“ Der Fülltext ist müßig. Zum Finale nach circa 45 Minuten variiert ER: „Hör doch einfach auf damit!“ Wir alle brauchen feste Rituale. „Die kann sonst nicht ins Bett!“ sagt der alte Herr. Wir machen alles zusammen, aber wir haben nichts gemeinsam. Und schon mit wenigen Worten lässt sich eine gute Ehe führen. Die Sätze „Ach, ist das wahr?!“ und „Was Du nicht sagst!“ haben meine einstige Nachbarin auf dem Gattinnenhügel im Dortmunder Süden wie glückliche Sterne durch den 40jährigen Monolog „von meinem lieben Hubert“ geleitet. Und als der liebe Hubert dann blaurot kurz vor Exitus nach Luft schnappend auf dem Rasen lag. “Da hab´ ich mir erst mal ´ne Tasse Kaffee gemacht und überlegt, was ich tun soll.“ Gott ist gnädig und Kaffe hilft! Oder wie Frau K.´s Busenfreundin Edith sagte:„Der wollte ja sowieso nirgendwo mehr hin!“ Darauf einen Dujardin! Um mit Edith zu sprechen: „Das schönste Jäckchen ist das Cognjäckchen!“ Das Café am Propsteihof, Ediths bevorzugte Lokalität, ist gefüllt mit ehegestählten, herrenlosen alten Damen. “Lieber 10 Jahre nichts zu Weihnachten, als noch mal ´nen Mann!“ Hygiene ist ein weiterer Minuspunkt. „Die krümeln so!“ Und das sind erst die Brötchen. Die ersten Damen meiner Generation lassen sich ebenfalls bereits dort blicken. Von „Mein Bauch gehört mir“ zu „Mein Bett gehört mir“. Auch wir wissen inzwischen: Das Leben ist kein Wunschkonzert! Aber Gott ist gnädig und Kaffee hilft! Denn

„Wenn Mann und Frau nach ein paar Jahren
nicht mehr so sind wie sie mal waren
dann schleicht der Liebe Glück sich fort
und übrig bleibt der Gattenmord.
Denn es ist Sinn und Zweck der Ehe
dass sie bis zum Tod bestehe!“

Alles Gute zum Valentinstag!

 
© Uta Rotermund 2011
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